Ein Samu im Garten des Zen-Tempels La Gendronnière im Sommer 2016

Samu potager La Gendronnière

Ein Samu im Garten des ZEN-Tempels La Gendronniere im Sommer 2016

Während der 5. Session der Sommerlager in der Gendronniere entschloß ich mich am Samu im Gemüsegarten - französisch „potager“ - unter der Anleitung von dem ZEN-Mönch und gelernten Gärtner Raimund Olbrich teilzunehmen. Angestresst von meiner Arbeit, die in den letzten Wochen fast ausschließlich darin bestand Gutachten zu schreiben, dachte ich, dass die körperliche Arbeit eine gute Möglichkeit ist, mich von der bewegungsarmen Kopfarbeit im Büro zu erholen.

Am 1. Tag zum 1. Samu gingen 10 Personen mit Raimund Olbrich, dem Samuverantwortlichen, in den Garten. Der Garten war total verwildert, es fehlte seit einiger Zeit an einem/einer erfahrenen Verantwortlichen für den Garten. Raimund Olbrich hatte, permanent Verantwortlicher für den Garten, die Gendronniere im Jahr 2011 verlassen.

Und so breiteten sich „Unkräuter“ wie Disteln (Cirsium arvense und C. vulgare), Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) und Winden (Convolvulvus arvense) massiv aus, die die noch vorhandenen Nutzpflanzen für die Küche wie Tomaten, Kartoffel und Küchenkräuter schwächten und zu verdrängen begannen. Auch waren bereits erste Sträucher vorhanden. Ohne Pflege würde der Garten in einigen Jahren verbuschen und schlußendlich wiederbewalden. Das nennen wir in der Ökologie „Sukzession“.

Also machten wir uns an die Arbeit, um den Garten als Garten zu erhalten und um zu verhindern, dass aus dem Garten schlußendlich ein Wald wird.

Unser Werkzeug waren am 1. Tag Sichel (faucille oder auch „Croissant“), Hacke (binette) und Rechen (râteau).

Am 2. Tag besuchte uns Roland Rech im Garten und fand, dass wir nicht effektiv sind. Daraufhin gelang es Raimund, die in der Gendronniere stark angefragten Maschinen, den Hochgrasmäher und den Freischneider für den Garten zu erhalten.

Damit ging die Arbeit schneller und leichter voran: Das hohe Gras mit Unkräutern (in diesem Falle ist die Bezeichnung „Unkräuter“ angemessen) wurde zurückgeschnitten, die Sträucher entfernt, die jungen Obstbäume erhielten eine Baumscheibe mit Häcksel als Düngung und zum Schutz, die Rosen und der wild wuchernde Goldregen am Eingang zum Garten, dieser begann ins Gartenhaus zu wachsen, wurden zurückgeschnitten.

Die Abdeckung mit morschen Paletten auf den Wasserschächten wurden erneuert, die Mauern und das Insektenhaus wurden von Bewuchs freigeschnitten, die Gewächshäuser wurden vom Unkraut befreit, ein Wassergraben entkrautet. An der Mauer freuen sich Mauereidechsen (Podarcis muralis) nun über mehr Sonne.

Wir waren ein gutes Team und trotz Anstrengung, Hitze, kleinen Hautverletzungen und Insektenstichen nahmen die meisten bis zum Ende der Vorbereitungszeit, meiner Abreise, morgens und nachmittags am Samu im Garten teil. Dank der unglaublichen Energie von Raimund und seiner kompetenten Anleitung war am Ende der 5-tägigen Vorbereitungszeit der Garten wieder als Garten zu erkennen, zur Freude aller. Hier eine Fotoserie vom Samu im Garten.

Isolde Reisan Schnorbach, Gruppe Trier

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